Das Hohelied der Liebe
Wenn ich mit Menschen- und mit
Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein
tönend Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen könnte und
wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen
Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht,
so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen
gäbe und ließe meinen Leib brennen, und hätte der Liebe nicht, so
wäre mir's nichts nütze.
Die Liebe ist langmütig und freundlich,
die Liebe eifert nicht,
die Liebe treibt nicht Mutwillen,
sie blähet sich nicht,
sie stellet sich nicht ungebärdig,
sie suchet nicht das Ihre,
sie läßt sich nicht erbittern,
sie rechnet das Böse nicht zu,
sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit,
sie freut sich aber der Wahrheit;
sie verträgt alles,
sie glaubet alles,
sie hoffet alles,
sie duldet alles.
Die Liebe höret nimmer auf, so doch die Weissagungen aufhören werden und die Sprachen aufhören werden und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.
Da
ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und war klug wie ein
Kind und hatte kindische Anschläge; da ich aber ein Mann ward, tat
ich ab, was kindisch war. Wir sehen jetzt durch einen
Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt erkenne ich's stückweise; dann aber werde ich erkennen,
gleichwie ich erkannt bin.
Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
(1. Korinther 13)
***
Die Liebe Gottes und die Liebe zum Bruder
Ihr Lieben, lasset uns untereinander liebhaben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebhat, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebhat, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe.
Daran ist erschienen die Liebe Gottes gegen uns, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, daß wir durch ihn leben sollen. Darin steht die Liebe: nicht, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.
Ihr Lieben, hat uns Gott also geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. Niemand hat Gott jemals gesehen. So wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist völlig in uns. Daran erkennen wir, daß wir in ihm bleiben und er in uns, daß er uns von seinem Geiste gegeben hat. Und wir haben gesehen und zeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat zum Heiland der Welt. Welcher nun bekennt, daß Jesus Gottes Sohn ist, in dem bleibt Gott und er in Gott. Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Darin ist die Liebe völlig bei uns, daß wir eine Freudigkeit haben am Tage des Gerichts; denn gleichwie er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht völlig in der Liebe.
Lasset uns ihn lieben; denn er hat uns zuerst geliebt. So jemand spricht: "Ich liebe Gott", und haßt seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht? Und dies Gebot haben wir von ihm, daß, wer Gott liebt, daß der auch seinen Bruder liebe.
(1. Johannes 4, 7-21)
***
Gott ist Liebe.
Der eine Sohn Gottes und Gott sind eins.
wo Einssein im Sohn Gottes ist, ist der einige Sohn Gottes inmitten.
Die Kirche der Liebe.
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